Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Jetzt heißt es mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Was wird uns Außenhändler in diesem Jahr bewegen? Die Liste der Unsicherheiten könnte kaum länger sein. Ausgerechnet die Kernländer der freien Marktwirtschaft geben uns Anlass zur Sorge. 

Welche seiner handelspolitischen Aussagen wird der neue U.S.-Präsident Trump umsetzen? Wird das mühsam ausgehandelte Iran-Abkommen durch ihn aufgekündigt? Mit der Ankündigung des Automobilbauers Ford, erstmal keine neue Fertigungsanlage in Mexiko zu errichten, verdichten sich die Anzeichen, dass Trump es mit seinen protektionistischen Aussagen ernst meint. Auf der einen Seite ein herber Rückschlag für den Welthandel, auf der anderen Seite eine Chance die U.S.-Industrie mit deutschem Know-How wettbewerbsfähiger zu machen. Letztendlich profitieren alle von einem freien Marktzugang unter Einhaltung bestimmter Regeln.

Wann kommt der BREXIT? Werden die zweijährigen EU-Austrittsverhandlungen tatsächlich in diesem Frühjahr schon beginnen? Die Briten haben sich mit dem Referendum einen Bärendienst erwiesen. Für uns Außenhändler ergeben sich hieraus enorme Herausforderungen. Die Komplexität der offenen Fragen, insbesondere im Recht, ist derzeit noch nicht überschaubar. Die Politik ist gut beraten, alles dafür zu tun, dass kein weiteres Land damit liebäugelt, aus der Europäischen Union auszutreten. Wir Außenhändler brauchen den Binnenmarkt dringender denn je. Die Einheit in der Vielfalt muss als Europas Markenkern wieder stärker in den Fokus rücken.

Die erneute Verlängerung der Sanktionen gegenüber Russland war angesichts des weiterhin schwelenden Russland / Ukraine Konflikts absehbar, doch es drängt sich die Frage auf, wie ernsthaft die Konfliktparteien überhaupt an einer friedlichen Beilegung der kriegerischen Auseinandersetzung interessiert sind. Vertrauensbildende Maßnahmen auf beiden Seiten wären jetzt angebrachter als die Propaganda weiter zuzulassen. Die Aufrechterhaltung der Sanktionen blockiert eine dringend gebotene Wiederannäherung zwischen Russland und Europa.

Wer wird in den kommenden Wochen eigentlich neuer Bundesaußenminister? Frank-Walter Steinmeier wird im Februar voraussichtlich zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Ein international und von der Wirtschaft hoch angesehener Politiker, der nie müde wird Konflikte in Krisenregionen im Dialog zu lösen. Wir werden ihn einerseits als wirtschaftsfreundlichen Außenminister vermissen, andererseits freuen wir uns, dass er als gebürtiger Lipper das höchste Amt anstrebt.

Insgesamt sollte in 2017 auf höchster politischer Ebene wieder wesentlich mehr miteinander als übereinander geredet werden. Ein freier und fairer Welthandel ist und bleibt die beste Friedenspolitik. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein erfolgreiches und gesundes 2017. 

Ihr

Theo-Heinz Nientimp
Vorsitzender

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